10.07.2023, 14:40

Ein rießen Erfolg für unser Team - Wir waren und wir bleiben die Number " One " in Bayern

 

Nicht nur wegen das Heimvorteils gehen bei der Bayerischen Technik-Meisterschaft mehr als die
Hälfte der Pokale und Medaillen nach Günzburg und Krumbach.

Von Jürgen Bigelmayr, Günzburger Zeitung

Der Landkreis Günzburg gilt als Hochburg des Taekwondo. Diesen Ruf haben jetzt die
Kampfsportlerinnen und -sportler aus Günzburg und Krumbach bei den
Landesmeisterschaften der Bayerischen Taekwondo-Union (BTU) im Formenlauf und im
Freestyle eindrucksvoll bestätigt.
Günzburg, Krumbach - und dann lange niemand
In der Günzburger Rebayhalle gewann Gastgeber TKD Donau-Lech-Iller (28 Teilnehmende)
die Vereinswertung mit 94 Punkten überlegen vor der 32 Sporttreibenden starken Gruppe der
SG Krumbach mit 66 Punkten. Dahinter folgte mit 24 Punkten auf Platz drei Altdorf, also die
erste Sportschule, die nicht aus dem Landkreis Günzburg kommt.
Die Schützlinge von Günter Sonner aus Günzburg-Wasserburg holten insgesamt 13
Goldmedaillen, sechsmal Silber und viermal Bronze. Sein Krumbacher Kollege, Dojo-Leiter
Reinhold Gruber, freute sich mit seiner Tochter Sandra Stenzel-Gruber (�Head of Team�)
über siebenmal Gold, achtmal Silber und sechsmal Bronze.
Insgesamt wanderten also mehr als die Hälfte der Pokale und Medaillen in die Vitrinen der
beiden heimischen Sportschulen. Diese Dominanz veranlasste die Leiterin des Kampfgerichts,
Marion Schrader, bei der Siegerehrung zu der ironischen Frage: �Habt ihr noch Platz in euren
Vereinsregalen?�
Ausreichend Platz für Trophäen von den Deutschen Meisterschaften, die im September in
Bautzen stattfinden, wird es bestimmt in Wasserburg wie auch in Krumbach geben. Jedenfalls
werden die beiden Landkreis-Vereine mit einer jeweils großen Delegation zu den
Titelkämpfen nach Sachsen fahren.
Tim Lehrl fährt zur Deutschen Meisterschaft
Qualifiziert hat sich zum Beispiel Tim Lehrl von der SG Krumbach. Er gab der Konkurrenz in
der Kadettenklasse elf bis 14 Jahre sowohl im Einzel als auch im Paar (mit Marie Stenzel) das
Nachsehen. Der Gruber-Musterschüler nahm schon an Deutschen Meisterschaften, an
Bundesranglisten und sogar an Weltranglistenturnieren teil. So wurde er in Stockholm im
Paar mit Raja Sophie Dölle Dritter und erreichte im Einzel das Finale der besten Acht. Tims
Vater Oliver Lehrl ist sehr einverstanden mit der Sportart, die sein Sohn betreibt. �Hier geht
es nicht nur um Bewegung und Erfolg, sondern vor allem um respektvolles Miteinander,
Anstand und Moral.�
Sebastian Seibold ist als Landestrainer für die Aktiven bis 17 Jahre einer derjenigen, der diese
Werte vermittelt. Der 29-Jährige startet seit seinen Studienjahren in Ulm für den TKD Donau-
Lech-Iller. Mittlerweile wohnt und arbeitet er in München. Bei den Titelkämpfen in Günzburg
gewann er überlegen die Männer-Konkurrenz in der Altersklasse bis 30 Jahre. Er hat
mittlerweile den 3. Dan inne.
Tamara Ernst ist stolz und glücklich
Auch andere Taekwondo-Asse wie Tamara Ernst bewiesen einmal mehr, dass es ihnen neben
dem eigenen sportlichen Erfolg auch darum geht, sich für Jüngere, weniger Erfahrene
einzusetzen. Die 21-Jährige, die bereits den 4. Dan besitzt, engagiert sich seit fünf Jahren bei
Günter Sonner als Nachwuchstrainerin. �Ich bin extrem stolz und glücklich�, sagte die
angehende Fitness-Fachwirtin, auf ihren Triumph im Einzel und die beiden Goldmedaillen
angesprochen, die ihre jugendlichen Schützlinge Lara Volk und Alexander Kampke im Einzel
errangen. In der Stunde des Erfolgs erinnerte sich Tamara Ernst an die viele Zeit und Energie,
die sie seit Jahren in ihren Sport investiert.
Ein weiterer Erfolgsfaktor sind die Eltern. Was wäre, wenn sie ihre Kinder nicht bei deren
Sport unterstützten? Und sie nicht zu Wettkämpfen und Lehrgängen führen? Solche Eltern hat
zum Beispiel Dustin Seybold (15) aus Feucht bei Nürnberg. Die drei fuhren letztlich mit drei
Goldmedaillen im Gepäck zurück in ihr 200 Kilometer entfernt liegendes Zuhause, woher sie
am Morgen gekommen waren. Der zwölfjährige Alexander Kampke zieht neben seiner
Familie sogar noch die Arbeitskollegin seiner Mutter in seinen Bann: Rabea Petrov und ihr
dreijähriger Sohn Oskar sind �totale Fans� und oft mit dabei, wenn der Bub auf die Matte
geht.
Region stellt sieben der besten acht Starterinnen
Einmal an diesem so erfolgreichen Wettkampftag kannte der Jubel schier keine Grenzen. 14
Mädchen traten zur Klasse Kadettinnen (bis 14 Jahre) an, acht qualifizierten sich fürs Finale �
und sage und schreibe sieben von ihnen stammten aus dem Landkreis Günzburg. Das
sensationelle Endklassement ist so etwas wie die Probe aufs Exempel für die
Vormachtstellung der beiden Kampfschulen aus dem Landkreis Günzburg beim Taekwondo-
Nachwuchs.
Insgesamt beteiligten sich 165 Kampfsportlerinnen und -sportler aus 21 Vereinen an den
Bayerischen Technik-Meisterschaften, die wiederholt in der Günzburger Rebayhalle
ausgetragen wurden. Die jüngsten Teilnehmenden waren acht Jahre alt, die ältesten 68 Jahre.
Die Athletinnen und Athleten boten den ungefähr 300 Zuschauerinnen und Zuschauern besten
Sport.
Während es beim Formenlauf auf die möglichst exakte Ausführung der vorgegebenen
Techniken ging, hatten die Teilnehmenden im Freestyle mehr gestalterische Freiheiten. Die
Freestyler durften in künstlerischer Freiheit ein Kür-Programm zusammenstellen, in dem auch
akrobatische Elemente enthalten sein konnten. Dabei wurden auch Figuren aus dem
Kunstturnen, der Rhythmischen Sportgymnastik oder dem Tanzen entlehnt. Zu meist
dramatischer Musik führten sie ihre Kür dann vor.
Die Mischung, die während acht Stunden geboten wurde, kam prima an. Nicht nur das
sportliche Abschneiden trug also zur Erfolgsbilanz bei.

 

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